"Quelle: winfuture.de"
Vögel können ihren Flug dank Faltbewegungen des Flügels effizient und genau steuern. Forscher haben jetzt einen gefiederten Roboterflügel entwickelt, der diese Eigenschaften besser nachbildet. Die Erkenntnisse können mehrfachen Nutzen haben, unter anderem für Next-Gen-Drohnen.
Ein gefiederter Roboterflügel erlaubt Einblicke, die bisher nicht möglich waren
Der Traum vom Fliegen wurde durch Vögel inspiriert und auch heute spielt das Verständnis der Flugeigenschaften der effektivsten und größten Flieger der Tierwelt eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung neuer Flugsysteme. Diese komplexen Systeme nur durch Beobachtungen in der Natur vollständig zu verstehen, ist fast nicht möglich. Wie TechXplorer berichtet, hat ein Forschungsteam mit Mitgliedern aus Schweden und der Schweiz deshalb jetzt einen gefiederten Roboterflügel entwickelt.
Mechanischer Aufbau des biomimetischen Flügels (Credit: AIS)
"Mit dem neuen Roboterflügel lassen sich Fragen zum Vogelflug beantworten, die durch die Beobachtung fliegender Vögel allein nicht zu klären wären", so Christoffer Johansson, beteiligter Biologe an der Universität Lund. Der künstliche Flügel ist mit natürlichen Federn einer Dohle ausgestattet und geht laut den Forschern in Sachen "Komplexität und aerodynamische Kontrolle" weit über bisherige Roboter dieser Art hinaus.
Wie das Team weiter beschreibt, war es mit ihrem Aufbau deshalb erstmals möglich, die Leistung eines bewegten Flügels mit realistischer Anatomie in einem Windkanal exakt zu erfassen. Das liefert wiederum wichtige Erkenntnisse, wie sich verschiedene Arten des Flügelaufschlags und Faltbewegungen auf Kraft und Energie im Flug auswirken.
Mehrfacher Nutzen
Für die Forscher ergibt sich aus ihrem Versuch gleich mehrfacher Nutzen, da zuverlässig Bewegungsmuster identifiziert werden können, die Krafterzeugung und Energieeffizienz in Systemen mit schlagenden Flügeln besser in Einklang bringen. Das Team sieht unter anderem großes Potenzial für das bessere Verständnis des Vogelzugs, der sich zunehmend durch den Klimawandel verändert.
Ferner könnten aber auch neuartige geflügelte Drohnen von den Erkenntnissen profitieren. "Die Art und Weise, wie sich die Flügel bewegen, ist von großer Bedeutung für die Leistung, und hier könnte unsere Forschung von Nutzen sein", so Johansson. Bisher habe der Fokus hier fast ausschließlich auf "kleinen insektenähnlichen Systemen mit flachen, nicht faltbaren Flügeln" gelegen.